Sprudelnder Betrug
Der deutsche Schaumweinmarkt wird derzeit von einer Serie von Betrugsfällen erschüttert. Die Staatlichen Untersuchungsämter für Wein haben in Hunderten von Fällen festgestellt, dass deutsche Perlweinproduzenten bei ihren populären „Secco“-Produkten die dafür erlaubte Menge an Kohlensäure überschritten haben. Die Produkte waren daher unter dieser Bezeichnung nicht verkehrsfähig. Teilweise erreichten sie aber auch den Kohlensäuregehalt von Sekt und hätten daher entsprechend versteuert werden müssen. Es geht also auch um Steuerhinterziehung im grossen Stil. Wie Spiegel online heute berichtet ermitteln Staatsanwälte gegen zahlreiche Erzeuger und verperlende Kellereien. Allein in Rheinland-Pfalz fielen bei Schwerpunktkontrollen im vergangenen Jahr 440 Proben durch eine Überschreitung des Grenzwertes auf - mehr als die Hälfte aller untersuchten Flaschen. Auch das CVUA Freiburg berichtet für das Jahr 2007 von einer mit 17,5 Prozent "deutlich erhöhten Beanstandungsquote". Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach, die sich schwerpunktmäßig mit Wein-Strafsachen beschäftigt, sind seit 2004 circa 140 Verfahren gegen rheinland-pfälzische Winzerbetriebe und Grosskellereien anhängig.