Schaum der Woche (3)
Lanson Gold Label brut 1998
Der wesentliche Unterschied zwischen den meisten Schaumweinen und Champagner, wenn es sich denn wirklich um einen solchen handelt, ist der deutlich längere Ausbau auf der Hefe. Das fördert die Qualität, ist aber auch kostenintensiv. Um einen Vintage Brut wie den Gold Label 1998 zu erzeugen, den Lanson jetzt im Alter von zehn Jahren auf den Markt gebracht hat, bedarf es enormer Lagerkapazitäten und betriebswirtschaftlich eines grossen Kapitaleinsatzes. Angesichts eines solchen Aufwandes ist der EV-Preis von 30 bis 35 Euro für einen solchen Wein gerechtfertigt.
Der Wein zeigt ein blasses strohgelb und ein sehr feines, dezentes Mousseux. In der Nase wirkt er zunächst etwas erdig, mineralisch, Heidekraut, dann frische weisse Blüten, Biskuit, etwas Ananas. Nach ein, zwei Stunden auch feine exotische Gewürznoten Am Gaumen komplexe, reife Aromen von Aprikose, Orange, etwas Birne, frische Säure, daher noch immer noch etwas kantig. Im Abgang deutliche Zitrusnote. Es wird noch einige Jahre dauern bis die gewünschte weiche Art erreicht ist. Zeigt aber gute Anlagen dafür. 90/100
1998 war ein von Wetterextremen gekennzeichnetes Jahr mit schnellen Wechseln zwischen warm und kalt, einem sehr kühlen, aber trockenen Juli und einem heissen Spätsommer mit einer Hitzewelle zwischen dem 6. und 12. August. Die Cuvée besteht zu 47 Prozent aus Chardonnay und zu 53 Prozent aus Pinot noir, wobei die weissen Trauben aus den Grands Crus von Avize, Chouilly, le Mesnil-sur-Oger und für die roten Trauben aus Ay, Verzenay Verzy und Bouzy.